Das Hieronymus-Kloster in Lissabon befindet sich zusammen mit dem Torre de Belém, dem Wahrzeichen der portugiesischen Hauptstadt, sowie einem modernen Seefahrerdenkmal am Ufer des Tejo im alten Viertel Belém. Es wurde Ende des 15. Jahrhunderts von König Manuel I. als Dank für die Entdeckung Indiens durch Vasco da Gama in Auftrag gegeben, der in der Klosterkirche Santa Maria de Belém auch beigesetzt ist.
Das ehemalige Kloster der Hieronymiten steht als Symbol für die wirtschaftliche und kulturelle Blüte Portugals, die einst mit den grossen Seefahrten auf den Weltmeeren und der Entdeckung anderer Kontinente wie der Westküste Afrikas oder Brasiliens einherging. Das prachtvolle Bauwerk, seit 1983 Weltkulturerbe der UNESCO, erhielt nun in Zusammenarbeit mit den Experten Prof. Eugenio Amorim und Prof. Antonio Esteireiro eine Chororgel, die fahrbar gebaut wurde, damit ihr Standort den jeweiligen liturgischen und musikalischen Bedürfnissen angepasst werden kann. Das rein mechanische, mit achtzehn Registern mittelgrosse Instrument wurde deshalb mit drei Prospektseiten ausgestattet. In Anwesenheit hoher geistlicher und weltlicher Würdenträger weihte Kardinal José da Cruz Policarpo am 30. September 2009 die neue Mathis-Orgel. Im Zusammenwirken mit dem Chor der Kirche, unter der Leitung von Dr. Fernando Pinto stellte der bekannte deutsche Improvisator und Interpret Prof. Wolfgang Seifen aus Berlin sehr beeindruckend das neue Instrument vor.